Urlaubsfahrt 2002 in die Bretagne: Vorbereitungen

Der frisch gereinigte Ami, bereit zum Umbau

Die Idee, mit dem Ami in die Bretagne zu fahren entstand im Herbst/Winter 2001. Die erste Frage, die sich dabei stellte war, ob der Ami überhaupt fit genug ist, eine solche Reise zu machen. Immerhin sind es von Essen nach Brest hin und zurück rund 3.000 km. Kommen noch die km hinzu, die vor Ort gefahren werden. Alles in allem rechnete ich also mit ungefähr 3.500 - 4.000 km. Für ein über 30 Jahre altes Auto ist das nicht wenig.

Da der Ami gerade erst frisch vom TÜV abgenommen worden war, konnte ich davon ausgehen, dass er technisch wohl soweit in Ordnung war. Das einzige, was sich während verschiedenen kurzen Fahrten gezeigt hatte war, dass er einen recht hohen Ölverbrauch hatte. Dies zeigte sich immer bei Fahrten bergab oder beim Beschleunigen. Dann konnte ich im Rückspiegel immer eine kleine blaue Wolke sehen. Ein Indiz dafür, dass Öl verbrannt wurde. Kurze Rücksprache mit meinem Bruder Fabian - er ist Kfz-Mechaniker - ergab, dass solange der Ölverbrauch nicht extrem hoch wird, kein Grund zur Beunruhigung besteht. Er empfahl mir auch, lieber erst mal nichts machen zu lassen, da damit zu rechnen sei, dass dann eher mehr Probleme entstehen werden.

Vor Antritt der Fahrt sollte der Ami noch umgerüstet werden. Ich wollte, dass man auch in ihm schlafen kann, so wie ich das von Entenumbauten her kenne. Da ich nirgendwo eine Anleitung auftreiben konnte, wie man das bei einem Ami Break wohl anstellt, fragte ich meinen Bruder Kilian, ob er mir dabei helfen könne. Er sagte zu. Da er Schreiner ist, war das für ihn kein Problem.

Jetzt musste der Ami nur noch von Essen zu Kilian nach Bübingen (bei Saarbrücken) gebracht werden. Da die Strecke etwa 350 km lang ist eine gute Gelegenheit zu testen, wieviel Öl der Ami nun wirklich verbraucht. Ergebnis: ca. 200 ml auf 100 km. Jetzt wusste ich ziemlich genau, was ich an Ölvorrat mitzunehmen hatte.

Kilian beim Anbringen der Vorhänge

In Bübingen angekommen, wurde der Ami erst einmal richtig gründlich von einem professionellen Reinigungsdienst gereinigt. Das war erstaunlicherweise gar nicht so teuer: komplette Innen- und Aussenreinigung inkl. Lackversiegelung mit Teflon ca. 50,- €. Und die haben das wirklich richtig gut gemacht. Da blieb noch genügend Geld übrig, um das Holz für den Umbau des Ami zu kaufen.

Die Rückbank wurde ausgebaut. Für die Liegefläche hat Kilian zwei Platten passgenau so zugeschnitten, dass alle Rundungen ausgespart worden sind. Zu Verstärkung hat er ein Querstück unter die beiden Platten montiert. Die hinteren Kanten der Platten liegen direkt auf dem Boden des Kofferraums auf. Die vorderen Kanten liegen auf einer weiteren Platte so auf, dass die Schräge des Kofferraums ausgeglichen wird. An der gesamten Konstruktion hat Kilian dann noch alle scharfen Kanten und Ecken abgeschliffen, so dass man sich weder verletzen noch irgendwo mit Kleidung oder Ausrüstung hängen bleiben kann.

Danach hat er alles mit wasserfester schwarzer Farbe lackiert, damit sich das Holz nicht durch Kondensfeuchtigkeit verzieht. Klappt man nun die beiden Vordersitze vollständig nach hinten um, so schließen die Rückenlehnen genau mit der waagrechten Plattform ab. Man erhält so eine schön große Liegefläche, auf der sich ganz gut schlafen lässt. Es bleibt außerdem noch genügend Stauraum: unter der Plattform, unter den Rückenlehnen, im Fussraum des Fahrer- und Beifahrersitzes. Ich werde Kilian noch bitten, dass er mir als Plan aufzeichnet, wie man so einen Umbau macht. Dann werde ich diesen Plan an dieser Stelle hier einfügen, so dass man nachvollziehen kann, was ich hier beschreibe.

Micha und Kilian bemerken, dass sie fotografiert werden

Zum Abschluss sollte der Ami dann noch mit Vorhängen ausgestattet werden, damit man zum Schlafen auch ein wenig Privatsphäre genießen kann. Erstaunlicherweise war die Befestigung der Vorhänge ein größeres Problem als der Umbau. Der erste Versuch bestand darin, das rund um die Decke des Ami eine Schnur gespannt wurde. An den Schnüren sollten dann die Vorhänge befestigt werden. So wie ich mir das vorstellte, wollte das aber nicht funktionieren. Nach mehreren erfolglosen Versuchen haben wir dann selbstklebende Haken und clipbare Ösen (Handtuchhalter) im Baumarkt gekauft. Die Ösen kamen an die Vorhänge, die Haken an ihre Plätze und alles ließ sich wunderbar aufhängen.

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